Das Heizbad – höhere Temperatur für den chemischen Reaktionsablauf
Das Heizbad gehört thematisch in den Bereich der
Wärme- und Kältegeräte. Das Heizbad kann einzeln oder als Element eines
Rotationsverdampfers erhältlich sein. In letzterem Fall wird das Heizbad noch durch ein Dampfrohr mit Normalschliff und Verdampferkolben mit angeschlossenem Kühler mit Vakuumaufsatz und Auffangkolben ergänzt. Als Zubehör für das Bad gibt es diverse
Temperierflüssigkeiten.
Einsatzbereiche
Heizbäder befinden sich in Laborgeräten
, mit denen man chemische Reaktionen bei höheren Temperaturen durchführt. Ein sehr bekanntes Beispiel für die Verwendung ist das Heizbad unter dem Kolben eines
Destillierapparates. Die Flüssigkeit befindet sich in einem Metalltopf oder Kristallisierschale und wird von unten her elektrisch über eine Heizspirale in einer Heizplatte unter Zuhilfenahme von
Magnetrührern erwärmt. Bei den Geräten, die einen Stromanschluss mit 230 Volt in Deutschland benötigen, sollte man hier auf den Mess- und Regelbereich in Bezug auf die Temperaturbandbreite achten. In die Flüssigkeit wird dann jedenfalls das Laborgefäß (
Reagenzglas, Rundkolben, Erlenmeyerkolben, Becherglas) mit der Probe getaucht. Je nach Größe des Laborgefäßes benötigt man unterschiedliche Fassungsvermögen des Heizbades, da ja noch die Temperierflüssigkeit mitgerechnet werden muss. Zur Kontrolle der Temperatur des Heizbades kann man ein
Thermometer in die Flüssigkeit halten.
Das Leergewicht
Je nach Größe der Heizplatte und des Topfes kann man auch bei einem Kunststoffgehäuse des Fußes mit einem Gewicht zwischen fünf und zehn Kilogramm rechnen.
Die Flüssigkeiten
In Betracht kommen Wasser, Öl, Polyethylenglyko, manchmal auch speziell niedrig schmelzende Metalllegierungen, Mischungen aus Bismut, Blei und Zinn. Je nach Legierung liegen hier die Schmelzpunkte zwischen 77 und 92 Grad Celsius, also deutlich unter dem von Wasser. Je nach Laborablauf werden diese Metalllegierungen als Kühl- oder auch Heizflüssigkeit verwendet. Das Wasserbad kommt bei Temperaturen bis 100 Grad Celsius, Öl bei Temperaturen zwischen 100 und 200 Grad Celsius bzw. bei sehr hohen Temperaturen kommen Metallbäder oder Sandbäder zum Einsatz.
Andere Medien
Es sind auch Heizbäder ohne festes oder flüssiges Medium zur Wärmeübertragung erhältlich. Luftbäder werden für niedrig siedende Lösungsmittel verwendet, wie es etwa bei der Destillation der Fall ist. Auch Infrarot-Heizbäder gehören zur Gruppe der Luftbäder.