Der Stumpfstrumpf sorgt für Tragekomfort bei Prothesenträgern
Ob für den Oberschenkel, den Armstumpf oder für den Unterschenkel - ein Stumpfstrumpf muss verschiedenen Aufgaben zugleich gerecht werden. Wie am gesunden Fuß und Bein dient der Stumpfstrumpf als Gleitschicht zwischen Amputationsstumpf und
Prothese. Außerdem reduziert er Temperaturschwankungen, ein ausreichender Kälte- und Wärmeschutz ist somit gegeben. Die wichtigste Aufgabe eines Stumpfstrumpfes ist die Aufnahme von Feuchtigkeit, die von der Haut der amputierten Person abgesondert wird. Überdies minimiert das Tragen eines Stumpfstrumpfes die Reibung auf der Haut und das Entstehen von schmerzhaften Entzündungen. Die Stumpfstrümpfe finden in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und im privaten Gebrauch Anwendung und gehören zum vollständigen
Pflegebedarf.
Kunstfasern, Mischgewebe und Co.
Besonders hautfreundlich sind Stumpfstrümpfe aus silikongetränktem Gewebe. Sie verhindern das Entstehen von zu viel Feuchtigkeit und schmiegen sich nahtlos ohne Faltenbildung an den Amputationsstumpf an. Dieses Gewebe ist daher hervorragend geeignet für Personen mit empfindlicher Haut oder für Allergiker. Einen guten Kälteschutz bieten Gewebe aus Orlon, Lycra, Baumwolle oder Wolle. Wegen der hohen Saugkraft werden diese Stoffe vor allem von Gefäßpatienten geschätzt. Frotteestoffe sind ebenfalls feuchtigkeitsaufnehmend und bieten eine gute Polsterung. Stumpfstrümpfe aus Web- und Strickmaterial überzeugen durch eine glatte Oberfläche und können so Scheuerstellen verhindern. Wer die Reibung zwischen Prothesenschaft und Stumpf verringern will, sollte zu Stumpfstrümpfen aus Kunstfasern greifen.
Tragehinweise und Pflege
Die hygienische Beanspruchung eines Stumpfstrumpfes ist sehr hoch, daher sollte jeder Prothesenträger über so viele Strümpfe verfügen, dass er sie täglich wechseln kann. Beim Kauf von Stumpfstrümpfen ist besonders auf eine einwandfreie Passform zu achten. Falten oder elastische Ränder können unangenehme Druckstellen sowie gefährliche Abschnürungen verursachen.
Da Stumpfstrümpfe aus Kunstfasern keine Feuchtigkeit aufnehmen können, sollten sie immer in Kombination mit einem Strumpf aus hydrophylem Gewebe verwendet werden.
Die Strümpfe sind für Ober- oder auch Unterschenkel erhältlich. Einige Strumpfmodelle sind in Bezug auf die Materialdicke in verschiedene Zonen eingeteilt. So bestehen sie zum Teil aus einem dicken Frottee-Stoffteil und einem dünneren, hauptsächlich aus dünnem Baumwollstoff gefertigten Abschnitt. Mit diesen unterschiedlichen Materialdicken können Volumenschwankungen am Stumpf und an der Anschlussstelle bei Bedarf ausgeglichen werden. Optional können auch Dünn-Dünn-Varianten gewählt werden. Um den Schutz für Haut vor Feuchtigkeit und Belastung zu erhöhen, ist es auch möglich, unter den Woll-Strümpfen eine
Stumpf-Schutzhülle aus Nylon zu tragen.