Combitubus - Tubus mit Doppelfunktion
Der Combitubus wird häufig als Beatmungshilfe während einer Reanimation oder einem
Notfall eingesetzt. Außerdem ist er eine erfolgreiche Alternative, wenn eine Intubation kompliziert oder gar unmöglich ist. Der Combitubus erleichtert die Beatmung besonders bei Patienten mit Gesichtsschädelfrakturen und schwerem Halswirbelsäulenvorfall. Darüber hinaus wird er eingesetzt, wenn das Risiko einer Atemwegsverengung besteht, sowie bei Patienten mit fehlendem Rachen- und Kehlkopfreflex.
Aufbau des Compitubus
Die Sauerstoffversorgung des Patienten kann beim Combitubus über zwei unterschiedlich lange Schläuche erfolgen. Je nach Positionierung fungiert der Tubus entweder als Ösophagusverschlusstubus oder als
Endotrachealtubus. Außerdem ist der Combitubus mit zwei blockbaren Cuffs (Ballons) ausgestattet. Während der im Rachen liegende Ballon mit 100 ml Luft befüllt werden kann, verfügt der Ballon in der Speiseröhre nur über ein Volumen von 10 ml. Entsprechend der Anwendung kann so entweder der Rachen oder die Speiseröhre mit einem Cuff sicher abgedichtet werden.
Beatmung durch die Speiseröhre und oder die Luftröhre
Der doppellumige Tubus wird blind über den Mund eingeführt und beide Cuffs werden mit Luft gefüllt. Befindet sich der Tubus in der Speiseröhre, so erfolgt die Beatmung über den längeren Kunststoffschlauch des Combitubus. Die Luft wird dabei über eine Öffnung in der Mitte des Tubus in die Lunge des Patienten geleitet. Die Ventilation funktioniert allerdings nur, wenn kein Hindernis (Fremdkörper, Ödem) im Kehlkopfbereich den Luftweg blockiert. Der kleinere Schlauch des Combitubus bleibt nicht ungenutzt, durch ihn wird der Mageninhalt abgeleitet.
Gelangt der Combitubus in die Luftröhre, dann wird der Patient durch das kürzere Schlauchende beatmet. Der zweite Schlauch findet dabei keine Verwendung.
Mögliche Komplikationen
Da der Combitubus relativ schwer handhabbar ist, kann es zu Komplikationen bei Patienten mit kleinem Mund kommen. Schleimhautläsionen sowie kleine Mund- und Rachenraumverletzungen sind keine Seltenheit. Außerdem ist das Risiko hoch, dass die Ballons beim Einführen des Tubus durch scharfe Zähne zu Schaden kommen können und ihre Funktion dadurch beeinträchtigt werden kann. Des Weiteren besteht die Gefahr einer Mageninsufflation. Dies kann u. a. passieren, wenn der Zugang für die Luftröhre zur Ventilation verwendet wird, obwohl der Tubus in die Speiseröhre platziert wurde. Aufgrund dieser Risikofaktoren sollte die Intubation nur von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden.